Ein leicht versehrter Traum-Baum

Seid ihr auch erstaunt – wenn nicht total entsetzt – darüber, wie teuer Weihnachtsbäume in diesem Jahr sind?

Ich bin bald hintenüber gekippt.

Wir haben traditionell einen sehr großen Baum; immer bis zur Decke. Das heißt, wir müssen in jedem Jahr die Spitze kürzen, der Esszimmertisch muß weichen und das Wohnzimmer wird quasi komplett auf links gezogen.
Beschwörungsrituale um den Baum in Form von raumgreifenden Tänzen ist da nicht möglich.

Aber ich war ja beim Preis… bei dem ich Schnappatmung bekommen habe.

Wie gesagt: großer Baum… entspricht auch immer einem relativ großen Preis.Aber dieses Jahr habe ich gedacht, da sei noch der Baumständer, ein Satz echt goldener Kugeln, Lametta aus purem Platin für die nächsten 10 Jahre und ein Festtagsessen für eine vierköpfige Familie inklusive. Wow! Wir sind dann ein wenig um die großen Bäume rumgeschlichen und haben hin und her überlegt.

Und da stand er dann: DER BAUM.

Wunderschön, groß, gerade gewachsen, gaaaanz viele Äste und Nadeln. Die Farbe, der Glanz… Ein Traum-Baum. 

Leider fehlte ihm die Spitze.

Also nicht nur ein bissel die Nadeln weggebrochen. Nein. Die Spitze war so (geschätzt) um etwa 30cm abgebrochen. Dafür war er günstig. Um nicht zu sagen „billig“. Und eben ansonsten schön.

Bestimmt sind viele potenzielle Käufer an ihm vorbei gegangen, mit mitleidigem Blick und er tat ihnen furchtbar leid. Weil er eben „versehrt“ ist und nicht unversehrt. Und wie soll man da eine goldene Spitze drauf bekommen? Die schmale aus Glas? Das geht nicht.

Daher also das Mitleid der Leute. Tja. Bei Hölschers gibts es keine goldene Spitze (es gibt nicht mal goldene Kugeln). Wir haben seit Jahren einen kugelförmigen Stern aus Pappmaché. Und da es eben Pappe ist – kann man da ohne weiteres das Loch vergrößern, um den auf der doch recht dicken Nicht-Spitze zu positionieren.

Gesacht – getan. Wir haben ihm ein Zuhause gegeben… Da isser.

Der Traum-Baum. Ich freu’ mich drüber.

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